Wichtige Daten im Jahr und ihre Bedeutung
Immer mal wieder gibt es im Jahr Aufmerksamkeit für spezielle Themen.
Wir wollen hier einmal versuchen, verschiedene Tage zu benennen
und evtl. mit euch auch zu "feiern".
Klickt euch gerne durch.
Wenn ihr Fragen und/ oder Anregungen habt,
dann kontaktiert uns gerne
(Kontaktdaten am Ende der Seite).
06.02. Internationaler Tag der Nulltoleranz geg. weibl. Genitalverstümmelungen
"Die sogenannte "Female Genital Mutilation" (FGM, dt.: Genitalverstümmelung) oder das "Female Genital Cutting" (FGC, dt.: Genitalbeschneidung) wird in 30 Ländern Afrikas, des Mittleren Ostens und Asiens praktiziert Zur Auflösung der Fußnote[1]. Die Motive der Beschneidung unterscheiden sich hinsichtlich der kulturellen Praktiken in den verschiedenen Ländern. Das Sicherstellen der Jungfräulichkeit, bessere Chancen auf dem Heiratsmarkt oder spirituelle Reinheit sind verbreitete Begründungen für das Ritual. Das Problem der Externer Link:Genitalverstümmelung existiert auch in Deutschland. Nach Schätzungen der Nichtregierungsorganisation "Terre des Femmes" lebten 2019 in Deutschland etwa 75.000 betroffene und 20.000 gefährdete Mädchen und Frauen – das sind rund 10.000 mehr Betroffene als im Vorjahr."
Quelle: 6. Februar: Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung | Hintergrund aktuell | bpb.de
11.02. Internationaler Tag d. Frauen und Mädchen in der Wissenschaft
"Noch immer sind Frauen in den Wissenschaften unterrepräsentiert. Nur ein Drittel aller weltweit in der Wissenschaft Beschäftigten sind Frauen. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz ist der sogenannte „Gender Divide“ besonders auffallend – hier liegt der Frauenanteil bei nur 22 Prozent, so der aktuelle Weltwissenschaftsbericht der UNESCO.
Trotz des weltweiten Fachkräftemangels fehlen Frauen weiterhin in den Ingenieur- und Technikwissenschaften. Laut dem UNESCO-Weltwissenschaftsbericht 2021 werden nur 28 Prozent der Studiengänge in den Ingenieurwissenschaften und 40 Prozent der Studiengänge in der Informatik von Frauen abgeschlossen. Da aber viele der heutigen globalen Herausforderungen wissenschaftliche und technische Lösungen erfordern, sei es dringend erforderlich, inklusivere Wissenschafts- und Techniksysteme aufzubauen, so die Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay, und die Geschäftsführerin von UN Women, Sima Bahous, anlässlich des Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft am 11. Februar. Dies würde es ermöglichen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung schneller zu erreichen und die Herausforderungen zu bewältigen, die uns alle betreffen."
Stand: 2022
Quelle: 11. Februar: Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft | Deutsche UNESCO-Kommission
14.02. One Billion Rising
"One Billion Rising (OBR) (englisch für Eine Milliarde erhebt sich) ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Sie wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert.[1][2][3][4] Die „eine Milliarde“ weist auf eine UN-Statistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung werden.[5] Die Kampagne wurde im Rahmen der V-Day-Bewegung gestartet. Es ist eine der größten Kampagnen weltweit zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen.[6] Die Veranstaltungen finden in mittlerweile über 200 Ländern statt, vor allem in Asien und Afrika.[7]"
(Quelle: One Billion Rising – Wikipedia, letzter Zugriff: 17.01.2024)
Für Göttingen heißt das:
14.02.2024
16:30 Uhr
Am Gänseliesel
Folgender Tanz wird getanzt: How to: "Break the Chain" Choreography (youtube.com)
Hier findet ihr den Song nochmal (ohne Anleitung): BREAK THE CHAIN (youtube.com)
01.03. Null-Diskriminierungs-Tag
"Der Zero Discrimination Day am 1. März soll daran erinnern, dass niemand aufgrund von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität diskriminiert werden darf."
Quelle: BKA - Meldungen - Zero Discrimination Day: ein Zeichen gegen Diskriminierung, letzter Zugriff 10.09.2024
08.03. Weltfrauentag & Gender Pay Gap
"Seit mehr als 100 Jahren wird weltweit am Internationalen Frauentag auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht. Auch in Deutschland sind Frauen noch vielfach benachteiligt
Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Seinen Interner Link:Ursprung hatte der Frauentag 1908 in den USA. Von dort verbreitete sich der Gedenktag auch nach Europa. 1975 wurde er von den Vereinten Nationen als Internationaler Frauentag institutionalisiert. Von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen hatten Anfang 2018 lediglich 143 die Gleichstellung der Geschlechter in ihre Verfassung aufgenommen. Dabei sind Frauen und Mädchen meist stärker von Armut, Hunger und unzureichender Gesundheitsversorgung betroffen. Frauen verdienen oft weniger und werden öfter um ihr Recht auf Bildung gebracht."
[...]
Hierzulande ist nach Angaben des Bundesfrauenministeriums bereits jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen gewesen. Es treffe "Frauen aller sozialen Schichten", so das Ministerium. Oft ist der aktuelle oder frühere Partner der Täter. Einer Auswertung des Bundeskriminalamts zufolge wurden 2019 insgesamt fast 142.000 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt und damit rund tausend mehr als im Vorjahr – mehr als vier Fünftel der Opfer waren weiblich. In Deutschland wurde 2016 das Externer Link:Sexualstrafrecht verschärft.
(Quelle: 8. März: Weltfrauentag | Hintergrund aktuell | bpb.de)
In der Gemeinde Gleichen
finden ebenfalls jedes Jahr gemeinsam
mit der Gleichstellungsbeauftragten Waltraud Kreschner
Aktionen zu diesem Thema statt.
Bleibt dran und haltet die Augen offen, für die diesjähre Aktion. Schickt uns gerne auch eure Ideen zu dem Thema.
Gender Pay Gap
Der Tag für den Equal Pay Day verschiebt sich jedes Jahr, dennoch ist er eng mit Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern verbunden.
"Der Gender Pay Gap beschreibt den Verdienstabstand pro Stunde zwischen Frauen und Männern. Die Ursachen hierfür können unterschiedlich aussehen: Frauen arbeiten beispielsweise in schlechter bezahlten Berufen oder erreichen seltener Führungspositionen als Männer. Einige Frauen erhalten auch dann von ihrem Arbeitgeber weniger, wenn Tätigkeit, Bildungsweg und Erwerbsbiografie vergleichbar mit denen der männlichen Kollegen sind. Dabei unterscheidet man zwischen dem bereinigten und dem unbereinigten Gender Pay Gap.
Das Thema Verdienstungleichheit hat aber weitere Dimensionen: Frauen nehmen zum einen seltener am Erwerbsleben teil als Männer und arbeiten darüber hinaus häufiger in Teilzeit. Dies schmälert die finanziellen Möglichkeiten und verstärkt Verdienstungleichheit weiter.
Der Gender Gap Arbeitsmarkt vereint neben dem Gender Pay Gap nun auch Unterschiede in der bezahlten Arbeitszeit (Gender Hours Gap) und in der Erwerbstätigenquote (Gender Employment Gap) und erweitert so die Perspektive auf die Verdienstsituation von Frauen und Männern.
Diesen neuen Indikator können Sie in unserem Gender Gap Simulator besser kennenlernen. Hier können Sie auch mehr über die Dimensionen und Ursachen von Verdienstungleichheit erfahren.
Wie es in weiteren Bereichen um die Gleichstellung von Frauen und Männern steht, zeigen unsere Gleichstellungsindikatoren."
(Quelle: Gender Pay Gap - Statistisches Bundesamt (destatis.de), letzter Zugriff:23.01.2024)
"18. Januar 2024
Gender Pay Gap 2023: Frauen verdienten pro Stunde 18 % weniger als Männer
Frauen haben im Jahr 2023 in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 % weniger verdient als Männer. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhielten Frauen mit durchschnittlich 20,84 Euro einen um 4,46 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer (25,30 Euro). Im langfristigen Vergleich sank der unbereinigte Gender Pay Gap: Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 betrug der geschlechterspezifische Verdienstabstand noch 23 %. Seit 2020 verharrt er bei 18 %. Nach wie vor ist der unbereinigte Gender Pay Gap in Ostdeutschland deutlich kleiner als in Westdeutschland: In Ostdeutschland lag er im Jahr 2023 bei 7 %, in Westdeutschland bei 19 % (2006: Ostdeutschland: 6 %, Westdeutschland: 24 %)."
(Quelle: Gender Pay Gap - Statistisches Bundesamt (destatis.de), letzter Zugriff: 23.01.2024)
21.03. Internationaler Tag zur Beseitigung rassistischer Diskriminierung
"Am 21. März ist der Internationale Tag gegen Rassismus: Er erinnert uns daran, dass wir uns jeden Tag gegen Rassismus einsetzen müssen. Er ist Anlass dafür, mit kritischem Blick auf die vergangenen zwölf Monate zu schauen. Und er ist eine Mahnung an staatliche Institutionen, mehr gegen rassistische Diskriminierung, Gewalt und Hassrede zu tun.
Im Jahr 2022 wurden 73 Prozent mehr Überfalle, Anschläge, Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe auf Unterkünfte für geflüchtete Menschen als im Vorjahr dokumentiert. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministerium hervor.
Dazu jährten sich in den vergangenen zwölf Monaten die rassistischen Brandanschläge von Rostock-Lichtenhagen und Mölln zum 30. Mal. Im August 1992 wurden in Rostock-Lichtenhagen rassistische Gewalttaten und Brände auf ein Gebäude verübt, in dem vietnamesische Vertragsarbeiter lebten. Dort befand sich auch eine Anlaufstelle für Asylsuchende, darunter viele Rom*nja, die Schutz suchten. Der Brandanschlag in Mölln im November 1992 auf zwei von türkeistämmigen Menschen bewohnte Häuser tötete eine Frau und zwei ihrer Enkelinnen. Das zeigt eine erschreckende Kontinuität allein in den vergangenen 30 Jahren in Deutschland auf. Dazu gehören die rassistische Mord-Serie des NSU, der Anschlag im Münchner Olympia-Einkaufszentrum sowie die Anschläge von Halle und Hanau.
"Solche Gewalttaten dürfen sich nicht wiederholen!", fordert Katharina Masoud, Referentin für Antirassismus bei Amnesty International in Deutschland. "Rassistische Gewalt und Diskriminierung verletzten die Menschenrechte – sowohl wenn sie von staatlichen Akteur*innen begangen werden als auch, wenn diese nicht ausreichend davor schützen. Diese rassistischen Taten entspringen menschenfeindlichen Denkmustern und Machtstrukturen, die in unserer Gesellschaft fest verankert sind. Sie machen Menschen zu Anderen, werten sie ab, sprechen ihnen das Menschsein und ihre Menschenrechte ab."
Auch in der Diskussion über die Krawalle in der Silvesternacht 2022/2023 in Berlin wurden rassistische Stereotype immer wieder benutzt. Rassistische Einstellungen traten nicht zuletzt in der Debatte um die Suche nach Unterkünften für Geflüchtete zu Tage. Beide Male wurden bestimmte Gruppen nicht nur zu Anderen gemacht, sondern sie wurden auch als besonders gefährlich dargestellt. Dabei steckt die eigentliche Gefahr in diesen Verallgemeinerungen. Insbesondere staatliche Akteur*innen stehen in der Verantwortung, Hass und Hetze nicht selbst zu befeuern und entmenschlichende Äußerungen nicht unhinterfragt stehen lassen.
Mehr noch: Der Staat hat die Pflicht alle in Deutschland lebenden Menschen vor Gewalt und Diskriminierung zu schützen. Doch dieser Schutzpflicht scheinen die Polizei und weitere staatliche Institutionen nur ungenügend nachzukommen, wie der Blick auf den Anstieg von Gewalttaten auf Unterkünfte für Geflüchtete zeigt. Auch die Zugehörigkeit einzelner Beamt*innen zur Reichsbürger*innenszene ist besorgniserregend. Wenn statt Schutz gar die Gewalt von der Polizei selbst ausgeht, wird das Vertrauen in staatliche Institutionen in besonderem Maße erschüttert. So geschehen, als im vergangenen August der sechzehnjährige Mouhamed Dramé aus dem Senegal bei einem unverhältnismäßigen Polizeieinsatz in Dortmund durch mehrere Schüsse aus einer Maschinenpistole getötet wurde.
"Seit Jahrzehnten kämpfen inspirierende Aktivist*innen und Überlebende von rassistischer Gewalt gegen rassistische Unterdrückungsstrukturen und fordern Gerechtigkeit", sagt Katharina Masoud. "Sie zeigen immer wieder denjenigen, die nicht direkt negativ von Rassismus betroffen sind, auf, wie Rassismus auf unterschiedliche Weise wirkt. Von ihnen können wir viel lernen, um gemeinsam gegen Rassismus aktiv zu werden – nicht nur am 21. März."
Stand: 20.03.2023
Quelle: Deutschland | Der Internationale Tag gegen Rassismus: Es braucht mehr Einsatz gegen Rassismus | 17.03.2023 (amnesty.de)
01.05. Tag der Arbeit
Woher kommt der Tag der Arbeit?
"Seinen Ursprung hat der Tag der Arbeit in den USA: Der 1. Mai war dort im 19. Jahrhundert der Stichtag, an dem viele Arbeitsverträge endeten oder neu abgeschlossen wurden. Am "Moving Day" mussten deshalb viele ihre Arbeitsstelle oder ihren Wohnort wechseln. Am 1. Mai 1886 gingen schließlich 400.000 Arbeiter auf die Straße und forderten, den Acht-Stunden-Tag in ihre Verträge aufzunehmen. Die Demonstrationen eskalierten in den folgenden Tagen: In Chicago starben mehrere Menschen durch eine Explosion und Schüsse.
Drei Jahre später trafen sich Gewerkschaften und Arbeiterparteien aus der ganzen Welt zu einem Internationalen Arbeiterkongress in Paris. Aus Solidarität mit den Arbeitern in den USA riefen sie zu einer weltweiten Demonstration am 1. Mai 1890 auf. In Deutschland folgten damals rund 100.000 Menschen diesem Aufruf. In den folgenden Jahren entwickelte sich der 1. Mai zum Fest- und Aktionstag der Arbeiterbewegung."
Quelle: Tag der Arbeit: Welche Bedeutung der 1. Mai heute noch hat - ZDFheute, letzter Zugriff: 10.09.'24
Wie wurde der 1. Mai zum Feiertag?
"1919 erklärt die Weimarer Nationalversammlung den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag - allerdings nur einmalig. Für einen dauerhaften Feiertag gab es in der Weimarer Republik keine politische Mehrheit. 1929 eskaliert der Streit um den Tag zwischen SPD und KPD: Trotz eines Demonstrationsverbots ruft die KPD in Berlin zu Kundgebungen auf. Dabei kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen - mehr als 30 Menschen sterben. Der 1. Mai 1929 geht als "Blutmai" in die Geschichte ein.
Zu einem festen Feiertag wird der 1. Mai dann im Jahr 1933: Die Nazis machen ihn zum "Tag der nationalen Arbeit". Der Tag wurde zum nationalsozialistischen Propagandaspektakel, Gewerkschaften wurden zerschlagen, ihre Mitglieder verfolgt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird der 1. Mai in beiden deutschen Staaten wieder zum gesetzlichen Feiertag. Während der Tag in der Bundesrepublik von Demonstrationen geprägt war, wurden in der DDR lange Zeit staatlich inszenierte Militärparaden veranstaltet. Am 1. Mai 1990 rufen ost- und westdeutsche Gewerkschaften dann erstmals zu gemeinsamen Mai-Demonstrationen auf."
Quelle: Tag der Arbeit: Welche Bedeutung der 1. Mai heute noch hat - ZDFheute, letzter Zugriff: 10.09.'24
08.05. (1945) Tag der Befreiung
Der 2. Weltkrieg ging mit der deutschen Kapitulation zu Ende, "Nazideutschland" war zu Ende.
"[...] Es bedurfte der Herausbildung des Trauer- und Mahnjubiläums seit den 1960er Jahren, um den 8. Mai in den bundesdeutschen Gedenkkalender aufzunehmen. Greifbar wird dieser Wandel in Richard von Weizsäckers berühmt gewordener Gedenkrede im Deutschen Bundestag zum 40. Jahrestag des Kriegsendes 1985, die den 8. Mai vom Tag der Kapitulation mit präsidialer Autorität zum Tag der Befreiung umwertete und damit einen Gedanken aufnahm, den schon zehn Jahre zuvor der damalige Bundespräsident Scheel entwickelt hatte. Während Scheel aber den 8. Mai nicht als Tag zum Feiern, sondern als Augenblick der Selbstprüfung verstanden wissen wollte, setzte sich mit Weizsäckers immer wieder von Beifall unterbrochener Ansprache eine Sicht durch, die dem zwischenzeitlichen Generationswandel Rechnung trug und auch das Trauerjubiläum als Feiertag akzeptierte.
Weizeckers Rede formulierte einen über 1989/90 und bis heute fortbestehenden gesellschaftlichen Grundkonsens, der die andauernde Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Zivilisationsbruch nicht als bedrückende Last, sondern als befreiende Aufgabe begreift und deswegen den 8. Mai als einen Trauer und Feier verbindenden Gedenktag betrachtet.
Die Akzentsetzung innerhalb dieses Rahmens verschiebt sich mit der weitgehend vollzogenen Ablösung von der Erfahrungsgeneration weiter. Von Jahr zu Jahr schwächer werden die Stimmen, die die Niederlage mit ihren katastrophalen Begleitumständen ins Gedächtnis rufen und an die Deutschen als Opfer der Kriegsfurie erinnern, die am Ende ihr eigenes Land in beispielloser Weise verheerte. Immer stärker dagegen artikuliert sich eine Sicht, die den Zusammenbruch als Aufbruch versteht und damit als Grundstein unserer demokratischen Wertordnung. [...]" (Quelle: Der 8. Mai- ein deutscher Feiertag?, Stand: 08.05.2020, letzter Zugriff: 08.05.2024, vollständiger Link: Der 8. Mai – ein deutscher Feiertag? | Deutschland Archiv | bpb.de)
09.05. Europatag
"Der Europatag wird alljährlich am 9. Mai für Frieden und Einheit in Europa begangen.
Er markiert den Jahrestag der Schuman-Erklärung, in der Robert Schuman seine Idee für eine neue Form
der politischen Zusammenarbeit in Europa vorstellte, die einen Krieg zwischen den Nationen Europas undenkbar machen sollte.
Robert Schumans Vorschlag gilt als Geburtsstunde dessen, was wir heute die Europäische Union nennen."
(Quelle: 9. Mai –Europatag | Europäische Union, letzter Zugriff:23.01.2024)
17.05. Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie bzw. -feindlichkeit
"[...] Weltweit machen Organisationen, Regierungen, Bürgerrechtsorganisationen und regionale Einrichtungen und Initiativen auf die Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) aufmerksam.
Vor allem wird am International Day Against Homophobia (IDAHO) auf die 70 Staaten in der Welt geschaut, in denen gleichgeschlechtliche Liebe strafbar ist. Trotz aller gesellschaftlichen und rechtlichen Fortschritte sehen sich lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen auch in Deutschland weiterhin Diskriminierung, Ausgrenzung und auch körperlicher Gewalt ausgesetzt. [...]"
(Quelle: BMFSFJ - Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie, letzter Zugriff: 16.01.2024)
21.05. Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung
"Anlässlich des Welttags der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung möchten wir den zentralen Wert der kulturellen Vielfalt für die Europäische Union unterstreichen. Europa ist ohne seinen kulturellen Reichtum unvorstellbar, und unsere Gesellschaften sind dadurch umso lebendiger. Die Europäische Union ist entschlossen, unsere Kultur zu bewahren und zu fördern und sie für alle zugänglich zu machen – sowohl in der EU als auch weltweit. Die EU fördert nach wie vor das gegenseitige Verständnis zwischen den Kulturen, auch im Rahmen von Aussöhnungs- und Integrationsbemühungen, und stellt sicher, dass die Grundfreiheiten und Menschenrechte gewahrt bleiben. Unsere Kultur, unsere Geschichte und die Lehren, die wir daraus ziehen, sollten als Inspirationsquelle für den Aufbau einer gerechten und friedlichen Zukunft dienen."
Stand: 20.05.2021
Quelle: STATEMENT_21_2549_DE.pdf (europa.eu)
22.05. Welttag biologischer Vielfalt und 05.06. Welttag der Umwelt
"Welttag der biologischen Vielfalt, Welttag der Umwelt – in jedem Jahr folgen sie kurz aufeinander.
Der Welttag der Umwelt wird am 5. Juni, der Welttag der biologischen Vielfalt am 22. Mai gefeiert.
Reicht nicht ein Tag?
Der Hintergrund ist nicht kompliziert: Es hat etwas mit den Wörtern zu tun, die wir für verschiedene Dinge verwenden.
„Umweltschutz“ wird im Alltag im deutschen Sprachgebrauch nahezu austauschbar mit Naturschutz und Ökologie verwendet.
Allerdings lohnt es sich, enauer hinzuschauen: „Umwelt“ und „Umweltschutz“ meint immer die Umwelt des Menschen.
Wir schützen die Umwelt, um den Menschen und seine Gesundheit zu schützen,
zum Beispiel vor Luftverschmutzung, die zu Atemwegserkrankungen führt,
vor Gewässerverschmutzung, die zu durch Durchfall oder anderen Krankheiten führt,
vor Lärmimmissionen und auch vor dem Klimawandel,
der die Erde für den Menschen langfristig unbewohnbar machen könnte.
Daher geht es bei „Umwelt“ und „Umweltschutz“ immer zuerst um den Menschen –
und daher unter anderem um die Qualität von Wasser und Luft.
Die Begriffe „Natur“ und „Naturschutz“ gehen weniger vom Menschen aus,
viele Naturschützer kämpfen auch für einen Eigenwert der Natur –
dass es auch ohne Nutzen für den Menschen wichtig ist,
dass Arten nicht ausgelöscht werden, dass Ökosysteme wie die Regenwälder des Amazonas oder
des Kongo nicht unwiederbringlich vernichtet werden.
Die einen sagen, weil Natur „Schöpfung“ ist, die anderen sagen,
weil der Mensch als weltbeherrschendes Wesen eine Verantwortung für Arten und Ökosysteme hat,
selbst wenn sie ihm nichts nutzen. Denn Natur hat einen Eigenwert."
(Quelle: 5. Juni ist Welttag der Umwelt | Deutsche UNESCO-Kommission, letzter Zugriff: 24.01.2024)
23.05. (1949) Tag der deutschen Verfassung
" Grundgesetz der Bundesrepublik wird verkündet
1949 wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Bonn unterzeichnet und verkündet. Mit diesem Tag wurde auch die Bundesrepublik gegründet. Einen Tag später trat es in Kraft. Mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde das 1949 beschlossene Grundgesetz zur Verfassung des gesamten deutschen Volkes."
(Quelle: Historische Jahrestage, Jubiläen, Ereignisse: 23. Mai | MDR.DE, Stand: 23.05.2022, letzter Aufruf: 08.05.2024)
Hier sehr ihr die ersten 19 Artikel des deutschen Grundgesetzes:
Die Grundrechte
Art 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.
Art 2
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Art 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Art 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
Art 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Art 6
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.
Art 7
(1) Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.
(2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.
(3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erteilen.
(4) Das Recht zur Errichtung von privaten Schulen wird gewährleistet. Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkräfte nicht genügend gesichert ist.
(5) Eine private Volksschule ist nur zuzulassen, wenn die Unterrichtsverwaltung ein besonderes pädagogisches Interesse anerkennt oder, auf Antrag von Erziehungsberechtigten, wenn sie als Gemeinschaftsschule, als Bekenntnis- oder Weltanschauungsschule errichtet werden soll und eine öffentliche Volksschule dieser Art in der Gemeinde nicht besteht.
(6) Vorschulen bleiben aufgehoben.
Art 8
(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.
Art 9
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden.
(2) Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richten, sind verboten.
(3) Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden.
Art 10
(1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich.
(2) Beschränkungen dürfen nur auf Grund eines Gesetzes angeordnet werden. Dient die Beschränkung dem Schutze der freiheitlichen demokratischen Grundordnung oder des Bestandes oder der Sicherung des Bundes oder eines Landes, so kann das Gesetz bestimmen, daß sie dem Betroffenen nicht mitgeteilt wird und daß an die Stelle des Rechtsweges die Nachprüfung durch von der Volksvertretung bestellte Organe und Hilfsorgane tritt.
Art 11
(1) Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.
(2) Dieses Recht darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes und nur für die Fälle eingeschränkt werden, in denen eine ausreichende Lebensgrundlage nicht vorhanden ist und der Allgemeinheit daraus besondere Lasten entstehen würden oder in denen es zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes, zur Bekämpfung von Seuchengefahr, Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen, zum Schutze der Jugend vor Verwahrlosung oder um strafbaren Handlungen vorzubeugen, erforderlich ist.
Art 12
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.
Art 12a
(1) Männer können vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr an zum Dienst in den Streitkräften, im Bundesgrenzschutz oder in einem Zivilschutzverband verpflichtet werden.
(2) Wer aus Gewissensgründen den Kriegsdienst mit der Waffe verweigert, kann zu einem Ersatzdienst verpflichtet werden. Die Dauer des Ersatzdienstes darf die Dauer des Wehrdienstes nicht übersteigen. Das Nähere regelt ein Gesetz, das die Freiheit der Gewissensentscheidung nicht beeinträchtigen darf und auch eine Möglichkeit des Ersatzdienstes vorsehen muß, die in keinem Zusammenhang mit den Verbänden der Streitkräfte und des Bundesgrenzschutzes steht.
(3) Wehrpflichtige, die nicht zu einem Dienst nach Absatz 1 oder 2 herangezogen sind, können im Verteidigungsfalle durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu zivilen Dienstleistungen für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung in Arbeitsverhältnisse verpflichtet werden; Verpflichtungen in öffentlich-rechtliche Dienstverhältnisse sind nur zur Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben oder solcher hoheitlichen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung, die nur in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis erfüllt werden können, zulässig. Arbeitsverhältnisse nach Satz 1 können bei den Streitkräften, im Bereich ihrer Versorgung sowie bei der öffentlichen Verwaltung begründet werden; Verpflichtungen in Arbeitsverhältnisse im Bereiche der Versorgung der Zivilbevölkerung sind nur zulässig, um ihren lebensnotwendigen Bedarf zu decken oder ihren Schutz sicherzustellen.
(4) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an zivilen Dienstleistungen im zivilen Sanitäts- und Heilwesen sowie in der ortsfesten militärischen Lazarettorganisation nicht auf freiwilliger Grundlage gedeckt werden, so können Frauen vom vollendeten achtzehnten bis zum vollendeten fünfundfünfzigsten Lebensjahr durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu derartigen Dienstleistungen herangezogen werden. Sie dürfen auf keinen Fall zum Dienst mit der Waffe verpflichtet werden.
(5) Für die Zeit vor dem Verteidigungsfalle können Verpflichtungen nach Absatz 3 nur nach Maßgabe des Artikels 80a Abs. 1 begründet werden. Zur Vorbereitung auf Dienstleistungen nach Absatz 3, für die besondere Kenntnisse oder Fertigkeiten erforderlich sind, kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes die Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen zur Pflicht gemacht werden. Satz 1 findet insoweit keine Anwendung.
(6) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an Arbeitskräften für die in Absatz 3 Satz 2 genannten Bereiche auf freiwilliger Grundlage nicht gedeckt werden, so kann zur Sicherung dieses Bedarfs die Freiheit der Deutschen, die Ausübung eines Berufs oder den Arbeitsplatz aufzugeben, durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden. Vor Eintritt des Verteidigungsfalles gilt Absatz 5 Satz 1 entsprechend.
Art 13
(1) Die Wohnung ist unverletzlich.
(2) Durchsuchungen dürfen nur durch den Richter, bei Gefahr im Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen anderen Organe angeordnet und nur in der dort vorgeschriebenen Form durchgeführt werden.
(3) Begründen bestimmte Tatsachen den Verdacht, daß jemand eine durch Gesetz einzeln bestimmte besonders schwere Straftat begangen hat, so dürfen zur Verfolgung der Tat auf Grund richterlicher Anordnung technische Mittel zur akustischen Überwachung von Wohnungen, in denen der Beschuldigte sich vermutlich aufhält, eingesetzt werden, wenn die Erforschung des Sachverhalts auf andere Weise unverhältnismäßig erschwert oder aussichtslos wäre. Die Maßnahme ist zu befristen. Die Anordnung erfolgt durch einen mit drei Richtern besetzten Spruchkörper. Bei Gefahr im Verzuge kann sie auch durch einen einzelnen Richter getroffen werden.
(4) Zur Abwehr dringender Gefahren für die öffentliche Sicherheit, insbesondere einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr, dürfen technische Mittel zur Überwachung von Wohnungen nur auf Grund richterlicher Anordnung eingesetzt werden. Bei Gefahr im Verzuge kann die Maßnahme auch durch eine andere gesetzlich bestimmte Stelle angeordnet werden; eine richterliche Entscheidung ist unverzüglich nachzuholen.
(5) Sind technische Mittel ausschließlich zum Schutze der bei einem Einsatz in Wohnungen tätigen Personen vorgesehen, kann die Maßnahme durch eine gesetzlich bestimmte Stelle angeordnet werden. Eine anderweitige Verwertung der hierbei erlangten Erkenntnisse ist nur zum Zwecke der Strafverfolgung oder der Gefahrenabwehr und nur zulässig, wenn zuvor die Rechtmäßigkeit der Maßnahme richterlich festgestellt ist; bei Gefahr im Verzuge ist die richterliche Entscheidung unverzüglich nachzuholen.
(6) Die Bundesregierung unterrichtet den Bundestag jährlich über den nach Absatz 3 sowie über den im Zuständigkeitsbereich des Bundes nach Absatz 4 und, soweit richterlich überprüfungsbedürftig, nach Absatz 5 erfolgten Einsatz technischer Mittel. Ein vom Bundestag gewähltes Gremium übt auf der Grundlage dieses Berichts die parlamentarische Kontrolle aus. Die Länder gewährleisten eine gleichwertige parlamentarische Kontrolle.
(7) Eingriffe und Beschränkungen dürfen im übrigen nur zur Abwehr einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr für einzelne Personen, auf Grund eines Gesetzes auch zur Verhütung dringender Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere zur Behebung der Raumnot, zur Bekämpfung von Seuchengefahr oder zum Schutze gefährdeter Jugendlicher vorgenommen werden.
Fußnote
Art. 13 Abs. 3: Eingef. durch Art. 1 Nr. 1 G v. 26.3.1998 I 610 mWv 1.4.1998; mit GG Art. 79 Abs. 3 vereinbar gem. BVerfGE v. 3.3.2004 (1 BvR 2378/98, 1 BvR 1084/99)
Art 14
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
Art 15
Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend.
Art 16
(1) Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird.
(2) Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.
Art 16a
(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist. Die Staaten außerhalb der Europäischen Gemeinschaften, auf die die Voraussetzungen des Satzes 1 zutreffen, werden durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmt. In den Fällen des Satzes 1 können aufenthaltsbeendende Maßnahmen unabhängig von einem hiergegen eingelegten Rechtsbehelf vollzogen werden.
(3) Durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, können Staaten bestimmt werden, bei denen auf Grund der Rechtslage, der Rechtsanwendung und der allgemeinen politischen Verhältnisse gewährleistet erscheint, daß dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet. Es wird vermutet, daß ein Ausländer aus einem solchen Staat nicht verfolgt wird, solange er nicht Tatsachen vorträgt, die die Annahme begründen, daß er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird.
(4) Die Vollziehung aufenthaltsbeendender Maßnahmen wird in den Fällen des Absatzes 3 und in anderen Fällen, die offensichtlich unbegründet sind oder als offensichtlich unbegründet gelten, durch das Gericht nur ausgesetzt, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Maßnahme bestehen; der Prüfungsumfang kann eingeschränkt werden und verspätetes Vorbringen unberücksichtigt bleiben. Das Nähere ist durch Gesetz zu bestimmen.
(5) Die Absätze 1 bis 4 stehen völkerrechtlichen Verträgen von Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften untereinander und mit dritten Staaten nicht entgegen, die unter Beachtung der Verpflichtungen aus dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, deren Anwendung in den Vertragsstaaten sichergestellt sein muß, Zuständigkeitsregelungen für die Prüfung von Asylbegehren einschließlich der gegenseitigen Anerkennung von Asylentscheidungen treffen.
Fußnote
Art. 16a: Eingef. durch Art. 1 Nr. 2 G v. 28.6.1993 I 1002 mWv 30.6.1993; mit Art. 79 Abs. 3 GG (100-1) vereinbar gem. BVerfGE v. 14.5.1996 I 952 (2 BvR 1938/93, 2 BvR 2315/93)
Art 17
Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.
Art 17a
(1) Gesetze über Wehrdienst und Ersatzdienst können bestimmen, daß für die Angehörigen der Streitkräfte und des Ersatzdienstes während der Zeit des Wehr- oder Ersatzdienstes das Grundrecht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (Artikel 5 Abs. 1 Satz 1 erster Halbsatz), das Grundrecht der Versammlungsfreiheit (Artikel 8) und das Petitionsrecht (Artikel 17), soweit es das Recht gewährt, Bitten oder Beschwerden in Gemeinschaft mit anderen vorzubringen, eingeschränkt werden.
(2) Gesetze, die der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung dienen, können bestimmen, daß die Grundrechte der Freizügigkeit (Artikel 11) und der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13) eingeschränkt werden.
Art 18
Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte. Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen.
Art 19
(1) Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden kann, muß das Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall gelten. Außerdem muß das Gesetz das Grundrecht unter Angabe des Artikels nennen.
(2) In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden.
(3) Die Grundrechte gelten auch für inländische juristische Personen, soweit sie ihrem Wesen nach auf diese anwendbar sind.
(4) Wird jemand durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt, so steht ihm der Rechtsweg offen. Soweit eine andere Zuständigkeit nicht begründet ist, ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. Artikel 10 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberührt.
Juni Pride Month
"Jeden Juni ist Pride Month („Stolz Monat“), ein Monat, indem weltweit LSBTQI+ Communities zusammenkommen und die Freiheit feiern, sie selbst sein zu können – oder gegen die Unfreiheit dies zu tun, protestieren. Auch während einer Pandemie geht es dabei um Sichtbarkeit und Gemeinschaft. Aber woher kommt dieser Monat eigentlich?
Pride Versammlungen sind in den mühsamen Geschichten unterdrückter Gruppen verwurzelt, die seit Jahrhunderten darum kämpfen von der Gesellschaft akzeptiert zu werden und Vorurteile zu überwinden.
Warum im Juni?
Die ursprünglichen Organisator*innen wählten diesen Monat, um die Stonewall-Aufstände im Juni 1969 in New York City zu ehren, welche unter anderem die moderne Gay Rights („Schwule/Lesbische Rechte“) Bewegung entfacht haben. Bei den Stonewall-Aufständen veranstaltete die Polizei in den frühen Stunden des 28. Junis eine Razzia in der Schwulenbar „Stonewall Inn“, und begann Kund*innen nach draußen zu schleppen. Als diese sich der Verhaftung widersetzten und eine Gruppe von Unbeteiligten begann, die Polizei mit Flaschen und Münzen zu bewerfen eskalierten die Spannungen schnell. New Yorks schwule und lesbische Community, die seit Jahren von der Polizei schikaniert worden war, brach in Nachbarschaftsaufständen aus, die drei Tage lang anhielten. So wurden sie zu einem Katalysator für aufstrebende Gay Rights Bewegungen, indem sich Organisationen wie die Gay Liberation Front und die Gay Activists Alliance formierten, modelliert nach der Bürgerrechtsbewegung und der Frauenrechtsbewegung. Mitglieder veranstalteten Proteste, trafen sich mit Politiker*innen und unterbrachen öffentliche Veranstaltungen um dieselben Politiker*innen zum Handeln zu bringen. Ein Jahr nach den Stonewall-Aufständen fanden in den USA die ersten Gay Pride Märsche statt. 2016 wurde der Bereich um das Stonewall-Inn als nationales Monument gekürt. Daher finden bis heute noch die meisten Pride Veranstaltungen im Juni statt, wobei es natürlich Ausnahmen gibt. "
(Quelle:Woher kommt eigentlich der „Pride Month“? – Echte Vielfalt (echte-vielfalt.de), letzter Zugriff 17.01.2024)
"Geschlechtsidentitäten
Jenseits von Mann und Frau gibt es viele andere Geschlechtsidentitäten. Diese können einen biologischen aber auch einen sozialen Ursprung haben. Hier findest du die wichtigsten Begriffe dazu im Überblick.
- Transgeschlechtlich/ Transsexualität: Transgeschlechtlich oder transsexuelle Menschen können sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, was sie seit der Geburt haben.
- Intergeschlechtlich/ Intersexualität: Menschen, die nicht als biologische Männer oder Frauen geboren wurden.
- CIS-Gender: Die biologischen Geschlechtsmerkmale eines Menschen stimmen mit dem sozialen Geschlecht überein.
- Divers: Der 3. Geschlechtseintrag, den man hauptsächlich in Deutschland benutzen kann, wenn man sich nicht als Mann oder Frau identifiziert.
- Genderfluid: Die Geschlechtsidentität genderfluider Menschen ändert sich in unregelmäßigen Abständen.
- Nicht-binär: Oberbegriff für Geschlechtsidentitäten, die weder Mann noch Frau sind.
- Binäres Geschlechtersystem: Männlich und weiblich gelten als die einzigen menschlichen Geschlechter.
- Passing: Trans-Person, die als CIS-Person von anderen gelesen wird.
- Neopronomen: Neuschöpfung von Pronomen, um sich dem sozialen Geschlecht anzupassen
Sexualitäten
Homosexualität und Heterosexualität sind bei weitem nicht die einzigen sexuellen Orientierungen, mit denen sich Menschen identifizieren können. In der folgenden Aufzählung findest du einen kleinen Einblick:
- Queer: Oberbegriff für verschiedenste sexuelle Orientierungen, die von Heterosexualität abweichen.
- Pansexuell: (Griechisch: „Pan“=“Alle“, die Person fühlt sich zu Personen jeden Geschlechts (biologisch und sozial) hingezogen.
- Bisexuell: (Lateinisch: “Bi” = zwei) Sexuelle Orientierung, bei der man sich zu zwei Geschlechtern oder auch mehr hingezogen fühlt.
- Asexuell: Menschen, die keine oder eine sehr geringe Anziehung zu anderen Menschen empfinden.
- Androsexuell: Menschen, die sich zu Männlichkeit oder Männern hingezogen fühlen.
- Gynosexuell: Orientierung, bei der sich Menschen zu Frauen oder Weiblichkeit hingezogen fühlen.
- Autosexuell: Die sexuelle Anziehung zu sich selbst.
- Skoliosexuell: Skoliosexuelle Menschen fühlen sich zu Menschen hingezogen, die sich im Trans-Spektrum befinden (Z.B. Transgeschlechtliche oder Nicht-Binäre Menschen).
- Demisexuell: Sexuelle Anziehung zu Menschen, mit denen man eine emotionale Bindung hat
- Romantische Anziehungen: Die sexuelle Anziehung kann sich von der romantischen Anziehung unterscheiden. Also sind alle sexuelle Orientierungen auf die romantischen Anziehungen anwendbar."
(Quelle: LGBT Defintion - Was bedeuten CIS, pan und Co.? - wmn, letzter Zugriff 17.01.2024)
Diese Tage finden jährllich regelmäßig statt.
05.06. Weltumwelttag
"Begründet wurde dieser Aktionstag bereits am 5. Juni 1972, welcher zugleich den Eröffnungstag des ersten UNO Weltumweltgipfels in Stockholm darstellte. Seitdem wurde dieses Datum vom United Nations Environment Programme (dt. Umweltprogramm der Vereinten Nationen – UNEP) als offizieller Aktionstag festgelegt. [...] Dabei geht das Ziel dieses internationalen Tags der Umwelt mit dem Selbstverständnis des UNEP einher, welches sich als Stimme der Umwelt im Rahmen der Vereinten Nationen positioniert. Die hier angelegte Forderung bezieht auf den schonende Umgang mit der Umwelt als Grundlage einer nachhaltigen – und angesichts der klimatischen Veränderungen primär immer notwendigeren – Entwicklung. [...] Zur Umsetzung dieser Ziele arbeitet das UNEP nicht nur mit anderen UN-Organisationen, sondern auch mit zahlreichen internationalen Verbänden, Regierungen, NGOs, Unternehmen und der Zivilgesellschaft zusammen."
Stand: 2024
Quelle: Weltumwelttag - UNO World Environment Day - 5. Juni 2024 (kuriose-feiertage.de)
19.06. Internationaler Tag f. d. Beseitigung sexueller Gewalt in Konflikten
Achtung: Dieser Artikel behandelt Vergewaltigungen
"Vergewaltigungen und andere sexuelle Straftaten werden in bewaffneten Auseinandersetzungen gezielt als Mittel der Kriegsführung eingesetzt. Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Tag für die Beseitigung sexueller Gewalt in Konflikten macht auf dieses lange vernachlässigte Thema aufmerksam.
Sexuelle Gewalt wird oft absichtsvoll und strategisch als Mittel der Kriegsführung und des Terrors eingesetzt. Neben staatlichen Akteuren steigt die Zahl nicht-staatlicher bewaffneter Gruppen, die solche Übergriffe begehen. Oftmals bildet ein Klima der Rechtlosigkeit den Rahmen für sexuelle Übergriffe. Betroffen sind hauptsächlich Mädchen und Frauen.
Gezielt eingesetzte Vergewaltigungen, wie in den Kriegen in Link hat Vorschau-PopupInterner Link:Bosnien und Herzegowina in den 1990er-Jahren, im Interner Link:Kongo, in Ruanda oder vielen anderen Ländern, haben dazu geführt, dass der Sicherheitsrat der Link hat Vorschau-PopupInterner Link:Vereinten Nationen seit 2008 mehrere Resolutionen verabschiedet hat, die sich mit sexueller Gewalt gegen Zivilisten in Kriegsgebieten befassen."
Stand: 2019
Quelle: Welttag zur Beseitigung sexueller Gewalt in Konflikten | Hintergrund aktuell | bpb.de
20.06. Weltflüchtlingstag
"Bis Ende 2022 waren weltweit mehr als 108 Millionen Menschen auf der Flucht. Der 20. Juni ist Weltflüchtlingstag und macht auf die vielen Fluchtbewegungen aufmerksam.
2022 ist die Zahl der Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten, Gewalt, Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen und Katastrophen um 21 Prozent gestiegen. Laut Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) sind es derzeit über 108 Millionen Menschen weltweit. Umgerechnet auf die Weltbevölkerung ist das mehr als jeder 74. Mensch, wie aus dem aktuellen UNHCR-Bericht Externer Link:"Global Trends" hervorgeht."
Stand: 19.06.2023
Quelle: Weltflüchtlingstag 2023 | Hintergrund aktuell | bpb.de
28.06. Christopher Street Day (CSD)
"Der Christopher Street Day ist ursprünglich ein reiner Gedenktag anlässlich eines Aufstandes Homosexueller gegen die Polizeiwillkür. Er fand am 28. Juni 1969 in der Christopher Street in New York statt und endete in tagelangen Straßenschlachten. Schon 1 Jahr später wurde mit einem "Christopher Street Liberation Day" ein Gedenktag an diesen Aufstand eingeführt, an dem Teile der Bevölkerung mit einem Demonstrationszug daran erinnern.
Heute ist der Tag vor allem ein Feiertag. In Deutschland wurde er 1979 zuerst in Berlin und Bremen veranstaltet. Seitdem folgten nahezu alle größeren Städte im Bundesgebiet, teils jedoch unter anderen Bezeichnungen. In Köln wird diese Veranstaltung z.B. "Cologne Pride" genannte. In Österreich nennt er sich "Regenbogenparade".
Der Ablauf des offiziellen Rahmenprogramms liegt hierbei aus rechtlichen Gründen nah an einer politischen Demonstration mit anschließender Kundgebung. Vielfach rücken aber die Nebenschauplätze ins Rampenlicht, wenn Kundgebungen von Livebands, DJ's oder anderen Künstlern unterstützt werden. Auch werden die Demonstrationszüge gelegentlich zu mehrtägigen Kultur- oder Straßenfesten ausgedehnt."
(Quelle: Christopher Street Day (CSD) (feiertags.info))
30.07. Welttag gegen Menschenhandel
"Seit 2014 rufen die Vereinten Nationen jährlich am 30. Juli den "Welttag gegen Menschenhandel" aus. Der Aktionstag setzt ein Zeichen gegen Ausbeutung und nimmt auch die Menschen in den Blick, die im Zuge globaler Migrationsbewegungen Opfer von Menschenhandel werden. Die institutionellen Mechanismen zur Erfassung der komplexen Straftaten verdichten sich zunehmend.
Wenn Menschen gezielt in ausbeuterische Verhältnisse gebracht werden, gilt dies als "Menschenhandel". Das Externer Link:Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) unterscheidet verschiedene Kontexte des Menschenhandels. Die beiden weltweiten Hauptformen ausbeuterischer Verhältnisse waren nach Angaben des UNDOC im Jahr 2014 sexuelle Ausbeutung (in 54 Prozent aller registrierten Fälle) und Zwangsarbeit (38 Prozent). Weitere acht Prozent entfielen 2014 auf Kontexte wie Zwangsehen, erzwungenes Betteln oder den Handel mit menschlichen Organen.Zur Auflösung der Fußnote[1]
Menschenhandel ist dabei nicht gleichbedeutend mit der Ausbeutung selbst, die nach der EU-Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer unter anderem Interner Link:Sklaverei
, Zwangsarbeit oder Zwangsprostitution umfasst. Vielmehr werden Menschen zum Beispiel in Arbeitsverhältnisse, meist in ein anderes Land, durch Dritte – also die potenziellen Menschenhändler – vermittelt und dabei mit Blick auf die Arbeit, Entlohnung und Arbeitsbedingungen gezielt getäuscht.
Neben dem Bereich der Interner Link:Prostitution findet Menschenhandel auch in der Gastronomie, Landwirtschaft, Fischerei, haushaltsnahen Dienstleistungen, Bauindustrie, Pflege sowie anderen Niedriglohnbereichen, aber auch in Privathaushalten statt. Menschenhandel setzt dabei eine schwer strafbare "erzwungener Ausbeutung durch Sklaverei und Zwangsarbeit" voraus und hat nichts mit ungünstigen Beschäftigungsverhältnissen zu tun."
Quelle: 30. Juli: Welttag gegen Menschenhandel | Hintergrund aktuell | bpb.de, letzter Zugriff: 10.09.2024
12.08. Internationaler Tag der Jugend
"Der Tag der Jugend ist ein Gedenktag, der an die Bedeutung der Jugend als Lebensphase erinnert. Er wird in verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Terminen begangen."
(Quelle: Tag der Jugend – Wikipedia, letzter Zugriff: 17.01.2024)
"Im Jahr 1999 haben die Vereinten Nationen den 12. August ausgewählt, um den Tag der Jugend zu feiern. Immerhin heißt es in Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention: Kinder haben das Recht auf freie Meinungsäußerung und auch Beteiligung bei den Themen, die sie selbst betreffen. Der internationale Jugendtag soll daher Gelegenheit dazu bieten. Jugendliche können ihre Stimme erheben, für ihre Ziele eintreten und wichtige Aktionen und Initiativen voranbringen.
Außerdem ist der Tag Anlass dazu, die Lebensphase der Jugend zu feiern. Immerhin prägt diese uns alle sehr stark. Es passieren viele wichtige Schritte: der Schulabschluss, eine eigene Wohnung, der erste richtige Job oder der Beginn eines Studiums. 👩🎓 Junge Menschen gestalten in diesem Alter jedoch nicht nur die Grundlage der eigenen Zukunft. Sie machen sich auch Gedanken, wie es mit unserer Welt und der Gesellschaft weitergehen soll.
Und da beschäftigt die jungen Leute ganz schön viel! Bei einer Umfrage im Jahr 2020 wurden sie gefragt, welche Themen für sie politisch relevant sind. Dabei nannten sie:
- Gleichberechtigung
- Naturschutz und Klimawandel
- Krieg vs. Frieden 🕊️
- Wohnungsnot
- Meinungsfreiheit
- Bildungschancen
- Rechte von diskriminierten Gruppen (Rassismus, Homophobie, Ableismus etc.)
- Armutsgefährdung
- Hilfe für Geflüchtete
- und vieles mehr
Sie kritisierten bei der Umfrage jedoch, dass sie oft zu jung seien, um bei Aktionen mitzumachen. Außerdem fühlen sich viele so machtlos, dass sie ihre Erfolgsaussichten nur gering einschätzen. So fangen viele leider gar nicht erst an, sich zu engagieren.
Kinder und Jugendliche sind allerdings politisch sehr engagiert und wollen etwas verändern in der Welt. Es fehlt ihnen oft aber leider an Mitbestimmungsrechten. Darauf müssen wir aufmerksam machen - und natürlich soll die Situation sich so schnell wie möglich verbessern. Genau deshalb gibt es am 12. August jeden Jahres den Internationalen Tag der Jugend."
(Quelle: Internationaler Tag der Jugend - alles, was du wissen musst (gostudent.org), letzter Zugriff: 17.01.2024)
01.09. Antikriegstag
Auch genannt: Weltfriedenstag
"Seit vielen Jahrern gehört der 1. September zum festen Bestandteil des Friedenskalenders. An diesem Tag wird des Beginns des Zweiten Weltkriegs erinnert, den die faschistische deutsche Wehrmacht mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 eröffnet hat.
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs wird dieses Datum in der Bundesrepublik als Antikriegstag begangen. Gewerkschaften und Friedensgruppen organisieren Kundgebungen, Mahnwachen und andere Gedenkveranstaltungen und machen dabei auch auf aktuelle friedens- und gesellschaftspolitische Probleme aufmerksam. Im Mittelpunkt steht die Mahnung, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen darf.
Die Idee zu einem Weltfeiertag für den Frieden war bereits 1845 in England aufgekommen. In Deutschland erklärten nach dem Ersten Weltkrieg Sozialdemokraten, Gewerkschaften und Friedensgruppen zunächst den 1. August zum Friedenstag - als Erinnerung an den Kriegsbeginn 1914.
Diese Tradition griff der Deutsche Gewerkschaftsbund nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Unter dem Motto "Nie wieder Krieg" riefen Gewerkschaften die Bürger erstmals am 1. September 1957 zu Aktionen auf. Seinen Höhepunkt erreichte der Antikriegstag in den späten 70er und in den 80er Jahren, als nach Angaben des DGB mehrere Zehntausend Menschen an den Kundgebungen für Frieden und gegen Gewalt teilnahmen. Vielerorts werden heute die Aktionen zum Antikriegstag gemeinsam von Gewerkschaften und örtlichen Friedensgruppen oder -bündnissen vorbereitet und getragen. Auch in der DDR war der 1. September ein besonderes Datum, dort feierten die Menschen den Weltfriedenstag."
(Quelle: Antikriegstag (Friedensratschlag) (ag-friedensforschung.de), letzter Zugriff: 17.01.2024)
15.09. Internationaler Tag der Demokratie
Die Demokratie im Grundgesetz:
Artikel 20
(§1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(§2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
Erklärung: Mit diesem Artikel legt das Grundgesetz die Demokratie als die Grundlage und den Rahmen unserer Verfassungsordnung fest.
Damit ist die Regierungsform in Deutschland festgelegt
Mehrheitsprinzip
In einer Demokratie gilt der Grundsatz, dass bei Wahlen und Abstimmungen die Mehrheit entscheidet und dass die Minderheit die Mehrheitsentscheidung anerkennt. Das Mehrheitsprinzip ist eine Kompromisslösung. Die Entscheidung der Mehrheit muss nicht "richtig" sein. Das Mehrheitsprinzip gewährleistet aber, dass Konflikte friedlich ausgetragen werden.
(Quelle: bpb.de, letzter Zugriff: 16.01.2024)
Beteiligung / Partizipation
"Der Begriff Partizipation geht auf das lateinische Wort „particeps“ (= „teilnehmend“) zurück und steht für Beteiligung, Teilhabe, Mitwirkung oder Einbeziehung.
Partizipation ist ein wichtiges Gestaltungsprinzip der deutschen Entwicklungszusammenarbeit(Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Sie bedeutet, dass sich Menschen (Bevölkerungsgruppen, Organisationen, Verbände, Parteien) aktiv und maßgeblich an allen Entscheidungen beteiligen, die ihr Leben beeinflussen. Partizipation trägt dazu bei, dass die Zielgruppen und Partnerorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit ihre Interessen artikulieren und durchsetzen können (Empowerment(Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)).
Partizipation bedeutet außerdem, dass die Menschen ihre Erfahrungen und Wertvorstellungen in die gemeinsame Arbeit einbringen. Dadurch machen sie sich die Vorhaben zu eigen und übernehmen die Verantwortung für ihren Erfolg (Ownership(Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen))."
(Quelle: Partizipation | BMZ, letzter Zugriff: 17.01.2024)
20.09. Weltkindertag
"Die Geschichte des Weltkindertages
Die 9. Vollversammlung der Vereinten Nationen am 21. September 1954 war die Geburtsstunde des Weltkindertages. Damals empfahl sie ihren Mitgliedsstaaten, einen weltweiten Kindertag einzurichten.
Drei Ziele wurden damit verfolgt:
- Einsatz für die Rechte der Kinder
- Förderung der Freundschaft unter den Kindern und Jugendlichen
- Einmal im Jahr sollten sich die Regierungen öffentlich verpflichten, die Arbeit des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF zu unterstützen.
Damit griffen die Vereinten Nationen einen Vorschlag auf, den die amerikanische Organisation „International Union for Child Welfare“ unterbreitet hatte und die bereits 1952 für einen weltweiten Kinder- tag plädiert hatte.
Die Idee stieß auf breite Zustimmung, der „Universal Children’s Day“ war geboren und bereits ein Jahr später beteiligten sich 40 Länder daran. Heute wird der Weltkindertag in mehr als 145 Staaten gefeiert.
Die Art und Weise der Umsetzung sowie die Wahl eines geeigneten Datums stellte die Generalversammlung den UN-Mitgliedsstaaten frei. Deutschland entschied sich für den 20. September.
Über lange Jahre wurde der Weltkindertag in Deutschland von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Erst seit 1989, als das Deut- sche Kinderhilfswerk begann, diesen Tag mit einem Kinder- und Familienfest zu feiern und auch politische Forderungen zur Durch- setzung der Kinderrechte zu erheben, begann der 20. September, sich in der Bundesrepublik zu etablieren. Was mit einem kleinen Fest in Bonn begann, mauserte sich über die Jahre zum größten nichtkommerziellen Kinder- und Familienfest Deutschlands in Berlin. Inzwischen werden in mehr als 400 Städten und Gemeinden Kinder- und Familienfeste gefeiert, Ausstellungen gezeigt, Diskussionen von Kindern mit Politikerinnen und Politikern über die Kinderfreundlich- keit in ihrer Kommune geführt usw. Besonders diese gemeinsamen Anstrengungen sind es, die den Weltkindertag inzwischen zu einem bundesweit viel beachteten Ereignis gemacht haben.
Der jährlich in der alten DDR und in anderen ehemals sozialisti- schen Ländern gefeierte Internationale Kindertag hat einen völlig anderen Ursprung als der Weltkindertag. Er geht auf einen Be- schluss der Exekutive der Internationalen Demokratischen Frauen- förderation unter der Losung „Für Frieden und Demokratie“ bereits im Jahr 1949 zurück. Der Weltbund der Demokratischen Jugend übernahm 1950 den 1. Juni als Tag des Kindes und fortan war er ein herausragendes jährliches Ereignis im Leben der Kinder. Es gab Veranstaltungen mit Gratulationen und Geschenken von den Eltern und Erzieherinnen/Erziehern. In Schulen und Kindereinrichtungen wurde der Tag mit Umzügen und Programmen gestaltet, wobei Lieder wie Kleine weiße Friedenstaube an den Charakter des Festes für Kinderrechte erinnerten."
(Quelle: Geschichte (weltkindertag.de), letzter Zugriff: 17.01.2024)
03.10. Tag der Deutschen Einheit
"Der 3. Oktober ist ein Feiertag, er wird der „Tag der Deutschen Einheit“ genannt. Was wird an diesem Tag gefeiert? Um diese Frage zu beantworten, muss man in der deutschen Vergangenheit ein großes Stück zurückgehen – und zwar in das Jahr 1933. Seit 1933 war in Deutschland die Partei der Nationalsozialisten, unter der Führung von Adolf Hitler, an der Macht. Der Diktator Adolf Hitler hatte vor, die ganze Welt zu beherrschen.
Eine Folge der Nazi-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs
Am 1. September 1939 überfielen deutsche Soldaten Polen; das war der Beginn des Zweiten Weltkrieges. Der Krieg heißt so, weil er der zweite Krieg im 20. Jahrhundert war, an dem alle mächtigen Staaten der Welt beteiligt waren. Neben Polen marschierten die deutschen Truppen in weitere Länder ein, wie zum Beispiel Dänemark, Norwegen, Frankreich, die Niederlande; im Jahr 1941 griffen sie auch die Sowjetunion an. In diesem schrecklichen Krieg gab es 60 Millionen Tote – eine unvorstellbar große Zahl!
Im eigenen Land errichteten die Nationalsozialisten eine Diktatur und gingen gegen Menschen vor, die eine andere Meinung hatten oder die sie für minderwertig hielten. Das betraf zum Beispiel behinderte Menschen oder Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung, auch Sinti und Roma wurden verfolgt und ermordet. Ganz besonders verhasst waren den Nationalsozialisten aber Juden, selbst kleine Kinder mussten schlimme und gemeine Dinge erleben: Sie durften nicht mehr in die Schule gehen oder mit anderen spielen. Es war verboten, bei Juden einzukaufen, ihre Wohnungen und Geschäfte wurden zerstört.
Viele jüdische Familien flohen aus Deutschland; andere wurden in große Lager - Konzentrationslager (KZ) - gebracht und dort grausam gequält. Insgesamt wurden 6 Millionen Juden ermordet. Am 8. Mai 1945 besiegten die Truppen der Sowjetunion sowie die Amerikaner, Briten und ihre Verbündeten die deutsche Armee.
Nach 1945. Wie ging es weiter?
Deutschland hatte den Krieg verloren und die Siegermächte USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion teilten das Land zunächst unter sich in vier Zonen auf. Später wurde Deutschland dann in zwei Staaten geteilt: in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und in die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Auch die Hauptstadt Berlin wurde in der Mitte geteilt.
In Ostdeutschland wurde streng regiert, weil die Menschen dort nicht frei reisen oder ihre Meinung frei sagen durften. In Westdeutschland war es so, wie wir es heute kennen. Die Menschen, die in Ostdeutschland oder Westdeutschland lebten, konnten sich nicht mehr treffen, weil es dort seit 1961 eine Mauer gab, die von Soldaten bewacht wurde. Menschen in Ostdeutschland, die unzufrieden waren versuchten, nach Westdeutschland zu fliehen. Viele sind dabei ums Leben gekommen. Im Jahr 1989 war die Unzufriedenheit der Menschen in der DDR so groß, dass sie anfingen gegen die Einschränkungen öffentlich zu protestieren. Sie trafen sich jeden Montag zu großen, friedlichen Demonstrationen. Man spricht heute von der „Friedlichen Revolution“.
Der Mauerfall am 9. November 1989
Am 9. November 1989 gab die Regierung den Protesten nach und beschloss die Reisebeschränkungen zu lockern. Als die Menschen davon erfuhren, rannten sie zur Mauer. Plötzlich war die Mauer kaputt. Die Ostberliner wurden von den Westberlinern herzlich empfangen, alle freuten sich und haben tagelang gefeiert. Nun konnten sie sich wieder treffen und von Westen nach Osten reisen.
Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990
Am 3. Oktober 1990 wurde Deutschland wiedervereinigt, Berlin wurde wieder die Hauptstadt von Deutschland. Das Ende des Zweiten Weltkrieges ist inzwischen 76 Jahre her! Die Erwachsenen, die damals Kinder waren, erinnern sich nur ungern an diese schreckliche Zeit und wollen so etwas niemals wieder erleben.
Benutzte Quellen: Marie R. Pimont, Dein buntes Wörterbuch Geschichte, Köln 2005, und: Sendung Neuneinhalb (WDR) t1p.de/clwf, und anderes mehr."
Zitierweise: Layan und Clara, "Warum wird der 3. Oktober gefeiert?", in: Deutschland Archiv, 30.09.2021, Link: Externer Link:www.bpb.de/340959. Der Beitrag der beiden Viertklässlerinnen ist der Schülerzeitung "Mümmelmann Express" der Ganztagsgrundschule Mümmelmannsberg entnommen. Weitere Schülerzeitungstexte unter Link hat Vorschau-PopupInterner Link:diesem Link,
Vollständiger Link: Warum wird der 3. Oktober gefeiert? | Deutschland Archiv | bpb.de, zuletzt aufgerufen: 10.09.2024
11.10. Internationaler Tag des Mädchens
"Mit der Externer Link:Resolution 66/170 beschlossen die Interner Link:Vereinten Nationen die Einführung des Internationalen Mädchentags. Begangen wird dieser Tag weltweit seit 2012 mit dem Ziel, auf die spezifische Situation von Mädchen in der Welt und den vielfältigen Formen ihrer Diskriminierung aufmerksam zu machen. In der Resolution weisen die Vereinten Nationen darauf hin, dass die Verbesserung der Situation von Mädchen aus verschiedenen Gründen wichtig sei: um die Interner Link:Armut in der Welt zu bekämpfen und damit wirtschaftliche Prosperität herbeizuführen, den Kreislauf von Diskriminierung und Gewalt durchzubrechen und die effektive Ausübung ihrer Menschenrechte zu fördern."
(Quelle: Internationaler Tag des Mädchens | Hintergrund aktuell | bpb.de, letzter Zugriff: 17.01.2024)
13.10. Tag des Bewusstseins für Brustkrebs
Auch bekannt unter dem Namen: No Bra Day
"Der No Bra Day hört sich für dich nach einem regnerischen Sonntag an,
an dem du es dir auf dem Sofa im Jogginganzug und ohne BH gemütlich machst?
Dann liegst du falsch. Der No Bra Day animiert Frauen jedes Jahr dazu den ganzen Tag ohne BH
zu verbringen um das Bewusstsein zum Thema Brustkrebs zu fördern. Cool oder?
Hier erfährst du alles über den No Bra Day."
(Quelle: No Bra Day: Für mehr Awareness zum Thema Brustkrebs (frauentalk.net))
17.10. Int. Tag für die Beseitigung der Armut
Stand des Textes: 15.10.2021
"Am 17. Oktober ist der internationale Tag für die Beseitigung der Armut. Aufgrund der Corona-Pandemie nahm die Armut weltweit zuletzt rapide zu.
Seit langem engagieren sich Organisationen und Staaten gegen die weltweite Armut. Der Aktionstag für die Beseitigung der Armut geht auf den 17. Oktober 1987 zurück, als mehr als 100.000 Menschen in Paris sich öffentlich mit den Betroffenen von Armut solidarisierten. Am 22. Dezember 1992 erklärte die UN-Generalversammlung den 17. Oktober zum internationalen Tag für die Beseitigung der Armut. Der Tag soll die Wichtigkeit der Armutsbekämpfung in den Blick rücken. Das Motto des Aktionstags in diesem Jahr lautet: "Gemeinsam die Zukunft gestalten: Gefestigte Armut beenden, alle Menschen auf unserem Planeten respektieren". Auf zahlreichen Veranstaltungen und im Internet rufen die Vereinten Nationen sowie Nichtregierungsorganisationen dazu auf, Diskriminierungen von armen Menschen abzubauen und ihre Lebensumstände zu verbessern.
Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sich im Zuge der Corona-Pandemie die Armut weltweilt massiv verschärft. Laut dem im Juli 2021 veröffentlichten UN-Bericht über die Ziele für nachhaltige Entwicklung fielen rund 120 Millionen Menschen weltweit im vergangenen Jahr in extreme Armut zurück. Die Zahl der Menschen, die bereits vor der Pandemie an Hunger litten, könnte sich laut den Vereinten Nationen um 83 bis 132 Millionen erhöht haben. Die weltweite Quote der extremen Armut ist zum ersten Mal seit 1998 von 8,4 Prozent im Jahr 2019 auf 9,5 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Somit ist fast jeder zehnte Mensch auf der Welt von extremer Armut betroffen."
Quelle: Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut | Hintergrund aktuell | bpb.de, letzter Zugriff: 10.09.2024
Absolute und relative Armut
"Nach Definition der Weltbank sind Menschen extrem arm, wenn sie weniger als 1,90 Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Grundsätzlich unterscheidet die Armutsforschung zwischen absoluter Armut und relativer Armut. Als absolute Armut ist dabei ein Zustand definiert, in dem ein Mensch seine wirtschaftlichen und sozialen Grundbedürfnisse nicht befriedigen kann und unter dem Existenzminimum lebt. Relative Armut beschreibt Armut im Verhältnis zum jeweiligen gesellschaftlichen Wohlstandsniveau eines Landes: Demnach ist jemand relativ arm, wenn das Einkommen deutlich unter dem nationalen Durchschnittseinkommen liegt und dem Menschen dadurch sozioökonomische sowie soziokulturelle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verwehrt.
Die Schwelle, ab der die Weltbank Menschen als "arm" einordnet, liegt je nach Wohlstand eines Landes bei einem Einkommen zwischen 3,20 und 5,50 US-Dollar pro Tag. Einer Schätzung der Weltbank zufolge könnte die Zahl von Menschen in extremer Armut durch die Corona-Pandemie um bis zu hundert Millionen Menschen gestiegen sein. Neben der an sozio-ökonomischen Ressourcen gemessenen Armut wird mitunter auch ein viel weiter gefasstes Spektrum an Indikatoren zur Armutsdefinition herangezogen, wie etwa die Verfügbarkeit von Bildung, einer ausreichenden Gesundheitsversorgung und adäquatem Wohnraum."
Quelle: Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut | Hintergrund aktuell | bpb.de, letzter Zugriff: 10.09.2024
[...]
Unterernährung
"Laut einem UN-Bericht waren 2020 schätzungsweise bis zu 811 Millionen Menschen unterernährt. Dies entspricht in etwa einem Zehntel der Weltbevölkerung. Das UN-Ziel, den Hunger weltweit bis 2030 zu beenden, ist damit in weite Ferne gerückt. Allerdings war der Kampf der UN gegen die Unterernährung bereits vor COVID-19 ins Stocken geraten. Seit Mitte der 2010er-Jahre ist die Zahl der an Hunger leidenden Menschen nach Angaben der Vereinten Nationen kontinuierlich angestiegen.
Mit 418 Millionen leben mehr als die Hälfte der unterernährten Menschen in Asien, mehr als ein Drittel (282 Millionen) in Afrika. Insgesamt hatte laut UN 2020 fast ein Drittel der Weltbevölkerung nicht das ganze Jahr über Zugang zu angemessener Nahrung. 759 Millionen Menschen waren 2019 ohne Strom und hatten keinen Zugang zu sauberen Kochbrennstoffen und Technologien. Zudem machte die Corona-Pandemie die zuvor erzielten Fortschritte im Gesundheitswesen vielerorts zunichte."
Quelle: Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut | Hintergrund aktuell | bpb.de, letzter Zugriff: 10.09.2024
Armut in Deutschland
"In Deutschland erfasst die sogenannte Armutsgefährdungsquote Link hat Vorschau-PopupInterner Link:die Entwicklung von Armut in der Gesellschaft. Diese gibt an, wie hoch der Anteil der armutsgefährdeten Personen an einer Gesamtgruppe ist. Als armutsgefährdet gelten Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Haushalte in Deutschland beträgt.
Laut Mikrozensus lag im Jahr 2019 der Schwellenwert für Interner Link:Armutsgefährdung
in Deutschland für Alleinlebende bei 1.074 Euro pro Monat. Zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren waren armutsgefährdet, wenn sie zusammen und unter Einbeziehung staatlicher Transferleistungen ein Einkommen von weniger als 2.256 Euro pro Monat zur Verfügung hatten. Bei Alleinerziehenden mit einem Kind unter 14 Jahren lag die Armutsgefährdungsschwelle im Jahr 2019 bei 1.396 Euro, bei zwei Erwachsenen ohne Kinder bei 1.611 Euro."
Quelle: Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut | Hintergrund aktuell | bpb.de, letzter Zugriff: 10.09.2024
16.11. Internationaler Tag der Toleranz
Stand des Textes: 16.11.2014
„Toleranz schützt Selbstbestimmung“
"Die Unesco hat den Internationalen Tag der Toleranz vor 19 Jahren ins Leben gerufen und will damit an eine tragende Säule des friedlichen Zusammenlebens erinnern. Der Philosoph Claus Dierksmeier verrät im Deutschlandfunk, welche Mechanismen dazu führen, dass der gesellschaftliche Friede immer wieder von Intoleranten gebrochen wird.
Claus Dierksmeier im Gespräch mit Michael Köhler
Der Direktor des Tübinger Weltethos-Instituts sagte, Ursache von Intoleranz sei die Omnipräsenz des Fremden in Medien. Früher, als Immanuel Kant den Freiheitsbegriff prägte, mussten die Menschen Reiseberichte lesen oder ins Museum gehen, um sich das Fremde vor Augen zu führen. In den vergangenen 200 Jahren hat sich das Miteinander in der Gesellschaft aber radikal gewandelt. Heute werde die Information über das Fremde „medial nahezu überall und jederzeit aufgedrängt und in einer viel dichteren Weise vorgeführt“, sagt der Philosoph Dierksmeier.
„Das führt bei vielen Menschen dazu“, sagte Dierksmeier, „dass sie sehen: Vertrautes veraltert, Bewahrtes bewährt sich weniger, festgeglaubte Gewissheiten zerbröseln. Und dass das Unsicherheit auslöst und Unbehagen, das muss man verstehen. Das heißt aber nicht, das man Handlungen, die aus dieser Unsicherheit und diesem Unbehagen heraus entstehen, damit auch immer gleich rechtfertigen und entschuldigen muss genau dann, wenn sie in die Autonomie anderer Menschen vor allem gewalttätig eingreifen.“
„Was Du nicht willst, dass man Dir tut ...“
Heute bestimme das „Miteinander frei sein“ die Gesellschaften, sagte Dierksmeier. Menschen hätten „das gleiche Recht ungleich sein zu dürfen“. Auf dem Grund des Toleranzbegriffes liege die menschliche Selbstbestimmung. Es gehe um die Freiheit, diese zu unterstützen.
Zudem dürfe das Recht niemals dem Unrecht weichen, sagte der Philosoph, als aktuelles Beispiel nannte er die jüngsten Hooligan-Demonstrationen: Hierzulande werde der Frieden von den Intoleranten gebrochen, aber von den Toleranten, also den Gegendemonstranten, wieder hergestellt. Entscheidend für gelebte Toleranz sei, „dass Toleranz und Versöhnung nur da gemacht werden können, wo sie vorher gedacht wurden“. Die Regel „Was Du nicht willst, dass man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu“ sei in allen heiligen Texten der Menschheit zu finden."
Quelle: Internationaler Tag für Toleranz - "Toleranz schützt Selbstbestimmung" (deutschlandfunk.de), letzter Zugrioff: 10.09.2024
19.11. Internationaler Männertag
"🗓️Der Tag
Eingeführt wurde der Internationaler Männertag am 19.11.1999 in Trinidad & Tobago. Mittlerweile wird der Aktionstag in rund 80 Ländern begangen und von der UN unterstützt.
Der Tag soll Aufmerksamkeit für die geistige und körperliche Gesundheit von Jungen und Männern, Gleichberechtigung und spezifisch männliche soziale Themen schaffen.
Zwei Beispiele: Die Lebenserwartung von Männern liegt mit 70,8 Jahren weltweit im Schnitt rund 5 Jahre unter der von Frauen (75,9 Jahre). In Dtl. werden zudem ca. 75 % der Selbsttötungen von Männern begangen.
🏋️♂️Rollenbilder
Noch immer denken viele Jungen/Männer, dass sie als vermeintlich "starkes Geschlecht" keine Schwäche zeigen dürfen. Diese Rollenbilder sind tief in unserer Gesellschaft verwurzelt und prägen uns oft seit der Kindheit.
Viele Männer nutzen unbewusst Strategien, um ihre Gefühle zu unterdrücken. Das macht sie anfälliger für psychische und körperliche Erkrankungen.
Zudem stehen sie oft als Auslöser von Gewalt (z.B. gegen Frauen) im Fokus, ihre Anerkennung als Opfer von (sexualisierter oder Partnerschafts-)Gewalt ist immer noch ein gesellschaftliches Tabu.
📞Aktiv werden
Ein erster Schritt ist, sich mit der eigenen Männlichkeit auseinanderzusetzen und gesellschaftliche Rollenbilder zu hinterfragen.
Für hilfesuchende Männer gibt es zudem spezifische Angebote, z.B. #männerfragen vom Männerberatungsnetz.
Die Beratungsthemen reichen von Krisenintervention, (Anti-)Gewaltberatung, Fragen der sexuellen Orientierung, bis hin zur Vereinbarkeit von Arbeit und Familie.
➡️ Warum fällt es Männern schwer zu weinen?
Externer Link:https://kurz.bpb.de/dtdp2082"
Quelle: Internationaler Männertag | Deine tägliche Dosis Politik | bpb.de, letzter Zugriff: 10.09.2024
25.11. Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
"Egal ob in Indien, Argentinien oder Deutschland: Körperliche und seelische Verletzungen von Frauen sind weltweiter Alltag – ebenso wie der Kampf von Frauen dagegen. Allein in Europa wurde laut einer EU-Studie aus dem Jahr 2014 jede dritte Frau irgendwann in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt. Weltweit sind es laut Zahlen der WHO (2017) sogar 35 Prozent der Frauen.
[...]
Sechs Jahre nach der Unterzeichnung der ersten europäischen Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen hat der Deutsche Bundestag im Juni 2017 einstimmig einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung zugestimmt, die sogenannte "Externer Link:Istanbul-Konvention" ("Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt") zu ratifizieren. Seit Februar 2018 gilt die Konvention damit auch in Deutschland.
Außerdem hat der Bundestag bereits Interner Link:im Juli 2016 das deutsche Sexualstrafrecht reformiert
. Nach Paragraf 177 StGB macht sich nun einer Vergewaltigung im strafrechtlichen Sinne schuldig, wer sich erkennbar über den Willen des Opfers hinwegsetzt. Eine strafbare Handlung liegt also nicht erst dann vor, wenn der Sex durch Gewalt oder Gewaltandrohung erzwungen wird. Der Paradigmenwechsel hin zu dem Grundsatz "Nein heißt Nein" gilt als wichtigste Errungenschaft der Konvention."
(Quelle: Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen | Hintergrund aktuell | bpb.de, letzter Zugriff: 17.01.2024)
01.12. Welt-AIDS-Tag
Stand des Textes: 1. Dezember 2022
Vorurteilen und Ablehnung gemeinsam entgegen treten
"Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Anlass, auf Diskriminierung aufmerksam zu machen und Vorurteile zu bekämpfen – in Deutschland und weltweit. Etwa 38 Millionen Menschen leben weltweit mit HIV. Noch immer werden Betroffene benachteiligt und ausgegrenzt.
[...]
In Deutschland leben gut 90.000 Menschen mit HIV, deutlich mehr Männer als Frauen. Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts, das regelmäßig Daten erhebt, wissen knapp 9.000 Betroffene nichts von ihrer Infektion. Das ist der Hauptgrund, warum immer noch jährlich etwa 900 Menschen in Deutschland an Aids erkranken. Doch wenn HIV erkannt und behandelt wird, stehen die Chancen gut, niemals an Aids zu erkranken.
Im Jahr 2021 infizierten sich etwa 1.800 Menschen neu mit HIV, ähnlich viele wie 2020. 96 Prozent der Menschen mit HIV-Diagnose nehmen HIV-Medikamente. Im Jahr 2006 waren es nur etwa 80 Prozent. Wird die Behandlung rechtszeitig begonnen, können HIV-positive Menschen heute leben wie alle anderen Menschen auch – mit einer fast normalen Lebenserwartung.
Dennoch treffen Betroffene oft auf Unwissenheit und Vorurteile. Hier hilft Aufklärung und Selbstbewusstsein. Der Welt-Aids-Tag will mit vielfältigen Aktionen die Rechte HIV-positiver Menschen bekräftigen und für ein Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung werben.
Behandlung ermöglichen - weltweit
Weltweit haben nur 75 Prozent der etwa 38 Millionen Betroffenen die Möglichkeit, medikamentös behandelt zu werden. 2021 starben weltweit 650.000 Menschen an den Folgen der Krankheit. Damit steigt die Zahl auf rund 40 Millionen Menschen, die seit Beginn des Auftretens der Infektion an den Folgen von Aids gestorben sind. Am stärksten betroffen ist die südliche Region Afrikas. Mehr Infektionen gibt es auch zunehmend in Osteuropa und Zentralasien.
Die Corona-Pandemie hat die Maßnahmen gegen HIV/Aids zurückgeworfen, die medikamentöse Versorgung teilweise eingeschränkt oder unterbrochen. Ein Grund: die Überlastung der Gesundheitssysteme.
Umso wichtiger, die Zugänge zu Prävention, Beratung, Testangeboten und medizinischer Versorgung für die Betroffenen zu verbessern. So fordert es UNAIDS, das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (englisch Joint United Nations Programme on HIV/Aids, UNAIDS). UNAIDS erfasst Daten und koordiniert Aktivitäten einzelner Länder im Kampf gegen Aids.
Der Welt-Aids-Tag wurde erstmals 1988 von der Weltgesundheitsorganisation ausgerufen. Er findet jährlich am 1. Dezember statt. Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-infizierten Menschen, Aids-Kranken und ihnen Nahestehenden. Zudem erinnert der Welt-Aids-Tag an die Menschen, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind."
Quelle: Welt-AIDS-Tag 2022 | Bundesregierung, letzter Zugriff: 10.09.2024
03.12. Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung
"Der internationale Tag der Menschen mit Behinderung wird seit 1993 jedes Jahr am 3. Dezember begangen. Er soll das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderungen stärken. In Deutschland fällt die Bilanz in Sachen Inklusion gemischt aus.
Ende 2017 lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamts 7,8 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung in Deutschland, also fast ein Zehntel (9,4 Prozent) der Gesamtbevölkerung. Als schwerbehindert gelten Personen, denen die Versorgungsämter einen Grad der Behinderung von mindestens 50 zuerkannt haben. Die meisten von ihnen haben körperliche Beeinträchtigungen, mehr als die Hälfte war 65 Jahre oder älter.
[...]
Im Grundgesetz ist seit 1994 festgelegt, dass "niemand […] wegen seiner Behinderung benachteiligt werden" darf. Mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) können sich Menschen mit Behinderungen auf ein umfangreiches verbindliches Regelwerk berufen. Deutschland hat sich bereits vor zehn Jahren zur Umsetzung der Konvention verpflichtet. Sie definiert Behinderung als Wechselwirkung von körperlichen, seelischen, geistigen oder Sinnesbeeinträchtigungen und gesellschaftlichen bzw. infrastrukturellen Hürden.
Die Konvention beschränkt sich nicht auf ein allgemeines Diskriminierungsverbot, sondern macht den Unterzeichnerstaaten konkrete Vorgaben, wie sie ein gleichberechtigtes Miteinander umsetzen sollen: etwa durch das Recht auf inklusive Bildung, die als globale Menschenrechtsnorm verankert wurde, oder den Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum. Außerdem verpflichtet die Konvention die Vertragsstaaten dazu, die Umsetzung des Übereinkommens von einer unabhängigen Stelle überwachen zu lassen. In Deutschland ist das Institut für Menschenrechte in Berlin für die Kontrolle zuständig.
[...]
Ein Jahrzehnt nach Unterzeichnung der Behindertenrechtskonvention sehen Sozialverbände und Interessensverbände noch Defizite bei der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Das betrifft zum Beispiel die Umsetzung der Inklusion im Bildungsbereich, also das Recht, dass Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden. [...]"
(Quelle: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung | Hintergrund aktuell | bpb.de, letzter Zugriff: 23.01.2024)
05.12. Tag des Ehrenamts
"[...] Er zielt auf die Anerkennung und Förderung von ehrenamtlichem Engagement.
📆 💪 Der Tag des Ehrenamtes…
…wurde am 17.12.1985 per UN-Resolution eingeführt und am 5.12.1986 zum ersten Mal begangen.
Was genau unter ehrenamtliche Tätigkeiten fällt, ist umstritten. Während die einen die Unentgeltlichkeit betonen, steht für andere die Freiwilligkeit der Arbeit im Vordergrund. Für diese könne es durchaus Aufwandsentschädigungen geben.
In beiden Definitionen geht es um gemeinwohlorientierte Tätigkeiten. In Dtl. engagieren sich etwa 29 Mio. Menschen ehrenamtlich.
👨🚒 ⚽ Ehrenamt in Dtl.
Ehrenamtliche übernehmen wichtige Aufgaben in Bereichen des täglichen Lebens wie bspw. Sport, Kultur, Bildung oder Kommunalpolitik. Auch Feuerwehren oder Hilfsorganisationen basieren häufig auf ehrenamtlicher Arbeit.
Viele Projekte und Angebote wären ohne Ehrenamt unmöglich. Der Staat unterstützt die Finanzierung deshalb etwa mit Förderprogrammen oder Steuererleichterungen.
Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, findet Stellen z. B. über Freiwilligenagenturen oder die Ehrenamtsseite des Bundesinnenministeriums.
⚡ Kontroverse
Kritiker/-innen bemängeln, dass Ehrenamtliche häufig Aufgaben erfüllen, die der Staat übernehmen solle, bspw. in der Flüchtlingshilfe oder der Altenpflege.
Zudem wird kritisiert, dass häufig armutsbetroffene Menschen für ihr Engagement geringe Aufwandsentschädigungen erhalten. Dies grenze an Ausbeutung und Niedriglohn.
Auf der anderen Seite gilt bürgerschaftliches Engagement als unverzichtbar für eine lebendige Demokratie – doch braucht es dafür hauptamtliche Strukturen zum Andocken und staatliche Hilfe.
➡️ Mehr zum Thema findest du hier:
Externer Link:https://kurz.bpb.de/dtdp2102
Viele Grüße
Deine bpb Social Media Redaktion"
(Quelle: Tag des Ehrenamtes | Deine tägliche Dosis Politik | bpb.de, letzter Zugriff: 23.01.2024)
10.12. Tag der Menschenrechte
"Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 definiert Rechte, die allen Menschen von Geburt an uneingeschränkt zustehen. Mit dem "Internationalen Tag der Menschenrechte" erinnern die Vereinten Nationen daran, dass diese Rechte weltweit immer wieder verletzt werden – Menschenrechtlern zufolge hat sich die Situation in den vergangenen Jahren verschlechtert.
'Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren', so lautet der erste Artikel der Externer Link:Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR). Unter den Eindrücken des Interner Link:Zweiten Weltkriegs
und der Gräueltaten des Interner Link:Nationalsozialismus wurde sie am 10. Dezember 1948 von den Interner Link:Vereinten Nationen (UN) verabschiedet. In der Interner Link:Generalversammlung in Paris stimmten damals 48 Staaten für die Erklärung, während sich acht Länder enthielten.
Das Dokument definiert die Rechte, die jedem einzelnen Menschen, unabhängig von Faktoren wie Herkunft, Geschlecht, Religion oder politischer Überzeugung zustehen sollten. In den 30 Artikeln werden unter anderem das Recht auf Leben, das Recht auf die Abwesenheit von Sklaverei und Folter und das Recht auf Religionsfreiheit festgeschrieben. Ebenso wird für alle Menschen Gleichheit vor dem Gesetz sowie Versammlungsfreiheit gefordert.
UN-Zivilpakt und UN-Sozialpakt
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte hat keinen völkerrechtlich bindenden Status. Sie ist jedoch bis heute die zentrale Grundlage moderner Menschenrechtsgesetzgebung und prägt das Selbstverständnis der UN. 1966 wurden mit dem Externer Link:UN-Zivilpakt (Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte) und dem Externer Link:UN-Sozialpakt (Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte) erstmals völkerrechtlich verbindliche Menschenrechtsabkommen auf globaler Ebene geschlossen. In den beiden Pakten ist ein Großteil der Allgemeinen Menschenrechte von 1948 rechtlich verbrieft.
Die beiden Menschenrechtspakte und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sind zudem die Grundlage für zahlreiche weitere Verträge zum Schutz der Menschenrechte – so etwa die Interner Link:Europäische Menschenrechtskonvention
und die Interner Link:Europäische Sozialcharta. Ebenso wurde die Gestaltung zahlreicher Verfassungen von ihnen beeinflusst – wie zum Beispiel das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Hochkommissariat
Viele Gremien der UN befassen sich mit Menschenrechtsfragen, darunter der UN-Menschenrechtsrat (Human Rights Council, UNHRC) und der UN-Menschenrechtsausschuss (Human Rights Committee, CCPR). Die Hauptverantwortlichkeit liegt jedoch seit 1993 beim Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte (High Commissioner for Human Rights, UNHCHR). Derzeit hat die Chilenin Michelle Bachelet Jeria das Amt inne.
Die Hohe Kommissarin koordiniert alle Menschenrechtsangelegenheiten innerhalb der UN. Ihre Behörde nimmt öffentlich Stellung zu weltweiten Menschenrechtsverstößen und ist aktiv an der Entwicklung von Frühwarnsystemen und Präventionsmechanismen gegen Menschenrechtsverletzungen beteiligt. Zudem berät sie Mitgliedstaaten in Menschenrechtsfragen und arbeitet mit Menschenrechtsorganisationen und anderen Institutionen zusammen.
Flüchtende häufiger von Menschenrechtsverletzungen betroffen
Trotz zahlreicher internationaler Abkommen und dem Engagement der Vereinten Nationen kommt es weltweit immer wieder zu schwersten Menschenrechtsverletzungen. Die Menschenrechtsorganisation Interner Link:Amnesty International
beobachtete in ihrem Bericht 2017/18 Versuche vieler Staaten, die Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit einzuschränken oder rechtstaatliche Garantien auszuhebeln. Weltweit nahm dem Bericht zufolge etwa die Ausgrenzung von Minderheiten zu.
Die Menschen, die wegen Krieg, bewaffneten Konflikten oder anderen Katastrophen dazu gezwungen sind ihre Heimat zu verlassen gehören zu den wachsenden Gruppen, die aktuell häufig von Menschenrechtsverletzungen betroffen sind. Ende 2018 waren den Vereinten Nationen zufolge weltweit erstmals mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht. Schutzsuchende werden oft diskriminiert und können etwa ihr Recht auf Bildung oder Gesundheitsversorgung nicht wahrnehmen. Beispielsweise werde in Rohingya-Flüchtlingslagern in Bangladesch einem Externer Link:Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von Anfang Dezember 2019 zufolge rund 400.000 Rohingya-Kindern der Zugang zu Bildung verwehrt. Die Vereinten Nationen bemängeln zudem gravierende Menschenrechtsverletzungen in einigen Aufnahme- oder Transitländern, beispielsweise in Interner Link:Libyen
.
Auch die Konsequenzen des Klimawandels berühren die Menschenrechte und befördern deren Weiterentwicklung. So wurde 2010 das Recht auf sauberes Trinkwasser als Menschenrecht anerkannt.
"Demokratie auf dem Rückzug"
Der jährliche Report der Nichtregierungsorganisation (NGO) Freedom House fällt auch 2019 kritisch aus. Unter dem Titel "Externer Link:Demokratie auf dem Rückzug" warnt die Organisation vor einem im globalen Durchschnitt anhaltenden Rückgang der politischen Rechte und bürgerlichen Freiheiten. Auch 2018 verzeichneten dem Bericht zufolge 68 Staaten Verschlechterungen bei den politischen Rechten sowie den Bürgerrechten – bei 50 Ländern habe es hingegen Verbesserungen gegeben. Im Herbst dieses Jahres bilanzierte auch Amnesty International, dass sich in der Volksrepublik China die Menschenrechtslage unter der neuen Regierung verschlechtert habe. Der Bevölkerung würden viele Bürgerrechte vorenthalten und manche Minderheiten wie die Uiguren systematisch unterdrückt und teilweise in Umerziehungslager gesperrt.
Situation in Deutschland relativ gut
In Deutschland ist die Situation im Vergleich zu vielen Staaten der Erde gut. Insbesondere die Grundrechte sind durch die Artikel 1 bis 19 des Grundgesetzes verfassungsrechtlich garantiert. Zudem hat Deutschland alle zentralen Übereinkommen der Vereinten Nationen, der Europäischen Union und des Europarats zum Schutz der Menschenrechte unterzeichnet. Deren Einhaltung wird in Deutschland durch Einrichtungen wie das Externer Link:Deutsche Institut für Menschenrechte oder den Externer Link:Bundestagsausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe überprüft.
Allerdings beklagen Menschenrechtler auch in der Bundesrepublik Defizite bei der Umsetzung der Menschenrechte. So warf der Sozialrat der Vereinten Nationen Deutschland unter anderem vor, dass älterer Menschen teilweise unter entwürdigenden Bedingungen leben würden und zu wenig gegen Kinderarmut getan würde. Der Menschenrechtsreport 2017/18 von Amnesty International kritisierte unter anderem, dass abgelehnte Asylsuchende in Deutschland nach Afghanistan abgeschoben werden, obwohl sich die Sicherheitslage dort verschlechtert habe. Die Internationale Organisation Reporter ohne Grenzen bewertete die Externer Link:Presse- und Informationsfreiheit in Deutschland aktuell als relativ gut. Aufgrund der gestiegenen physischen Gewalt gegen Medienschaffende im Jahr 2018 machte sie sich dennoch Sorgen um die Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik. [...]"
(Quelle: 10. Dezember: Tag der Menschenrechte | Hintergrund aktuell | bpb.de, letzter Zugriff: 23.01.2024)